Bis 21. OKTOBER 2000

"Freeways and Garage"

Die teilnehmenden Künstler sind:

Wolfgang Betke (D), Peter Dacke (S), Robert Henke (D), Jonathan Horowitz (USA), Michael Lapuks (D), Karina Mosegård (DK), Anders Remmer (DK), Sonde (D), Annika Ström (S), Bjørn Svin/ Æter (DK), Carla Åhlander (S)

am Donnerstag dem 12. Oktober um 20 Uhr. Sound performance! "Æter und Dj Bjørn Svin" präsentieren einen neuen Zusammenarbeit.

Parallel zum ART FORUM BERLIN tritt die Projektraum SparwasserHQ mit einer spezielleren Ausstellung mit dem Fokus Tonkunst an.

Während akustische Ereignisse in der bildenden Kunst bisher üblicherweise eine eher untergeordnete Rolle spielten , widmen die Künstler und Musiker dieser Ausstellung die Räume der Galerie in der Torstraße zum Soundarchiv um. Das Besondere dabei ist die Durchmischung zwischen bildenden Künstlern aufder einen Seite - und eigentlichen Musikern auf der anderen Seite . Daher kann statt von einer Ausstellung auch eher von einer Untersuchung geprochen werden: das Zusammentreffen von Künstlern, die sich in den ausgestellten Werken auf Töne konzentrieren, und experimentell arbeitenden Musikern, Produzenten und DJs lässt die Grenzen verschwimmen. Der Betrachter, der hier eher der Hörer ist, oder sollte man ihn Rezipienten nennen?, vermag die Trennlinie zwischen den Berufsbezeichnungen nicht immer wahrzunehmen; auch hierin liegt der Untersuchungsgegenstand.

So sind die Hörspiel-Stücke von Wolfgang Betke, der im Rahmen von "Ocean Club" des öfteren im Berliner Club WMF zu sehen ist durchaus als Kunst einzustufen, genau wie die Tonbeiträge des Künstlers Peter Dacke aus Schweden. Forschung betreibt auch der Berliner Musikproduzent Robert Henke. Statt sein Projekt "monolake" vorzustellen, widmet er sich nicht ohne Ironie dem beliebtem Thema Wasser.
Genreübergreifend arbeitet auch Michael Lapkus, der seine grafischen Werke stets mit einer akustischen Untermalung versieht. Zur Abrundung konnte SparwasserHQ die DJ-Gruppe Sonde in das Programm einbauen. Die Soundsamples von Sonde belegen einen durchaus als künstlerisch einzuordnenden Ausdruck innerhalb der DJ-Kultur. Von hier kann ein Bogen über den dänische DJ Bjørn Svin der Gruppe Æter bis hin zu narrativ arbeitenden Künstlern wie Karin Mosegård aus Dänemark gespannt werden.

Ebenfalls eingeladen hat SparwasserHQ Annika Ström, die zeitgleich auf dem Art Forum Berlin bei der norwegische Galerie "Atle Gerhardson" zu sehen ist. Die Auseinandersetung mit den Möglichkeiten der eigenen Stimme verbindet sie mit dem ebenfalls auf dem Art Forum präsenten New Yorker Künstler Jonathan Horowitz (Gallery "Green Naftaly", New York). Horowitz trägt durch sein Werk "Talking without Thinking" (Reden ohne nachzudenken) zur Ausstellung bei. Mit deutlich politischem Ansatz auch der akustischer Sozialrealismus der bildenden Künstlerin Carla Ahlander aus Schweden, die in einem Interview dieTransformation der osteuropäischen Gesellschaften anhand eines konkreten Frauenschicks nachzeichnet. Seinem Genre treu hingegen bleibt der dänische Musikproduzent Anders Remmer, der unter anderem auch die Musik zur N55s Arbeit "Land", einem Highlight der letzten Sparwaser HQ Ausstellung, komponiert hat.