Im Rahmen des Videoprogramms DREAM OPERATOR
wird die Video Installation "The Rainy Season" von Laura Bruce
in Sparwasser Hq gezeigt.

Eröffnung am Donnerstag 26. April um 19. - 23 Uhr (special event).

Die Ausstellung läuft bis 19. Mai

 

Laura Bruce: "The Rainy Season"

 

 

Pressemitteilung

Sparwasser Hq presentiert Laura Bruce als Teil unseres Frühlingsprogramms "dream operator".
Die neue"The Rainy Season", eine 3 teilige Video-Installation von Bruce, wird in Sparwasser Hq gezeigt. Die Ausstellung wird mit einem Special Event am 26. April um 19 Uhr eröffnet.

Die amerikanische Künstlerin Laura Bruce (1959) wuchs in East Orange, New Jersey auf. Obwohl sie schon seit 1990 in Berlin lebt, spielen ihre Erinnerungen an ihre amerikanische Vergangenheit, wie auch die bestehenden persönlichen Beziehungen zu den Menschen dort eine wichtige Rolle für ihre Vorgehensweise.
Ihre Arbeiten sind poetische und sehr gegenwärtige Destillate aus einem Archiv subjektiver Erinnerungen und persönlicher Beziehungsgefüge.
Bruce verwendet vornehmlich ihre eigene Familie und ihre Freunde als "Material" für ihre Filme, bei der Bearbeitung dieses Materials folgt sie Strategien des Spielfilms und des Doku-Dramas. Dabei arbeitet Sie nicht per se autobiographisch, vielmehr widmet sie den alltäglichen Begegnungen und Beobachtungen in ihrem direkten sozialen Umfeld erhöhte Aufmerksamkeit, nimmt diese als Ausgangspunkt für alles Magische und Epische.
Innerhalb einer Vielzahl verschiedener Medien ­ Video, Malerei, Skulptur, Computergenerierte Modelle ­ werden Gefühle in eine physische Form gebracht. Die Werke fungieren als Materialdepots, angelegt irgendwo zwischen dem Punkt an dem die tatsächlichen Situationen, Gedanken und Begegnungen sich ereignen und jenem, an dem diese sich zu symbolisierter Erinnerung wandeln. Bruce weist darauf hin, dass sich unsere Wahrnehmung immer aus gegenwärtigen, tatsächlichen Eindrücken, wie auch aus dem "fiktiven" Substrat der Erinnerungen nährt. In ihren Arbeiten verschlingt sich das Gegenwärtige mit dem Geschehenen, das Alltägliche mit dem Poetischen, das Private mit dem Allgemeinen.

In ihren filmischen Arbeiten dokumentiert Laura Bruce Gespräche und Situationen, die sich in ihrem unmittelbarem (Familien-)Umfeld ereignen, verschiedentlich auch besondere Anlässe, wie Hochzeiten und Geburtstagsparties. Sie motivieren sich aus der Neugierde heraus, die vertrauten Personen im distanzierenden Blick durch die Kamera anders zu sehen und diese Beobachtungen spielerisch zu generalisieren.

"Maryanne by the water" (1998-2000) war die erste dreiteilige Videoarbeit von Bruce, in der sie mit einer Mischung aus vertrauter Zuneigung und beobachtender Distanz eine Hochzeit im Freundeskreis dokumentierte und dabei den Fokus insbesondere darauf richtete, wie die verschiedenen Personen, mehr oder weniger unbeholfen, mit der theatralischen Situation der Hochzeit umgehen. "The rainy season" (2001) ist ebenfalls eine aus drei Projektionen bestehende Videoarbeit, die Aufnahmen von einer ­ in New York stattfindenden ­ Hochzeit zur Grundlage hat. Man sieht die erwartungsvollen Hochzeitsgäste, die sich vorbereitende Hochzeitskapelle, sowie ein junges Pärchen, das am Rande der Veranstaltung miteinander flirtet. Durch die Oberflächlichkeit dieser offiziellen Situation scheinen darunterliegende intimere Beziehungsgeflechte auf. Durch die Kamera gesehen, nimmt die prunkvolle Hochzeit Züge eines kitschigen, fast surrealen sets an. Der Betrachter wird dabei nicht zum Teilhaber an den persönlichen Gesprächen gemacht, er bleibt Beobachter, sieht die Hochzeitsgäste wie Schauspieler in ihren archetypischen Rollen.

In dem sie ihre eigene Familie und ihren Freundeskreis dokumentiert, deckt Laura Bruce essentielle psychologische Strukturen von zwischenmenschlichen Beziehungen, Rollenspielen in den Familien und hintergründige soziale Mechanismen auf, die wohl jedem vertraut sind. Die Künstlerin bringt Ordnung in das Chaos der Erinnerung und gibt der so gewonnenen Essenz eine neue Form und Identität. In ihren Arbeiten wird der fiktive Charakter dieser modifizierten Erinnerungen betont, der sich aus einem wohl notwendigen ständigen rozeß der Interpretation und Symbolisierung ergibt. Zentral geht es um das Entstehen von Erinnerung und um unseren Umgang mit diesen

Text: Solvej Helveg Ovesen

 

 

LAURA BRUCE Video Screening am Samstag 5. Mai in dem Z-bar Kino, Bergstrasse 2, 10115 Berlin Mitte

 

jump cuts, bestehend aus Videos von 13 Künstlern, wird am 5. Mai 2001 um 22 Uhr im Rahmen des Videoprogramms dream operator von Sparwasser Hq gezeigt.
Das Video "A Short History of Love" von Laura Bruce, die zur selben Zeit eine Einzelausstellung bei Sparwasser Hq hat, ist zu Beginn des Abends zu sehen.
jump cuts, kuratiert von Angelika Richter, wurde im März 2001 zur PANDAEMONIUM-Biennale im Lux Centre, London eingeladen.

 

 

 

 

Dank an
Knud Engsig, Aalborg, Denmark
aero-berlin
Die dänische Botschaft in Berlin