The End of Travelling
(Trip to Asiatown and Back)
Heman Chong / Isabelle
Cornaro
Eröffnung 26. März
ab 19 Uhr
26. März - 12. April :
videoinstallation und Tage der Produktion
Ekstra Öffnungszeiten:
Mit - Fre 16 - 19 Uhr
Sam - Son 14-18 Uhr
11. - 12. April bis 23.00 Uhr

THE END OF TRAVELLING (TRIP TO ASIATOWN AND BACK)
45 MIN, DVD INSTALLATION, 2002
Foto
(hohe Auflösung)
PRESSEMITTEILUNG
(Einführung)
"The End of Travelling
(Trip to Asia town and back)" untersucht als Videodokumentation
den Einfluss der Globalisierung auf asiatische zeitgenössische
Kunst.
Wir versuchen herauszufinden, welche Bedeutung das zunehmende
Interesse an asiatischen Künstlern seitens europäischer Kuratoren
hat, mit besonderem Hinblick auf das Politische in ihren Arbeiten,
ihrer Beschäftigung mit der Geschichte ihres Landes und deren
Beziehung zum internationalen Handel.
Ausserdem wollen wir die auffallend starke Anwesenheit asiatischer
Studenten in europäischen Kunsthochschulen hinterfragen.
Die Videodokumentation setzt
sich aus Interviews mit verschiedenen etablierten Künstlern,
aufgenommen während eines Aufenthalts in Asien im November
2002, als auch aus Fundstuecken zusammen, die an deren Wohnorten,
asiatischen Metropolen aufgezeichnet wurden.
(Hintergrund)
Die Entstehung dieser Viedeoarbeit
liegt im erneuten Betrachten der Ideen und des Prozesses hinter
der Ausstellung "Cities on the Move" begründet.
Von Hou Hanru und Hans-Ulrich Obrist kuratiert, fand die Ausstellung,
die zunächst anlässlich der 100jährigen Jubiläums-Ausstellung
der Wiener Sezession 1997 vorgeschlagen und in zahlreichen Museen
Europas zu sehen war, unter anderem in New York, Helsinki, Bordeaux,
Kopenhagen und London, ihren Endpunkt in Bangkok, wo sie abgebaut
und in alle Teile der Stadt verteilt wurde.
Die zentralen Themen dieses
umfangreichen Projektes waren städtisches Chaos in Kunst,
Architektur und Film. Letztendlich war dies eine Ausstellung,
die sich auf die unterschiedlichen existierenden zeitgenössischen
Praxen und Medien asiatischer Kunst konzentrierte. Die Wanderausstellung
arbeitete nach dem Prinzip, dass die folgende Ausstellung eine
Erweiterung der Vorherigen darstellte. Es war Absicht der Kuratoren,
einen Eindruck von der sich unaufhoerlich bewegenden, reisenden
asiatischen Kunstszene zu vermitteln.
Während "Cities on
the Move" unterwegs war, sprossen Ausstellungen, die junge
asiatische Künstler vorstellten, praktisch aus dem Boden.
Ausstellungen, die kulturellen Austausch, Migration, Globalisierung,
und ähnlich aktuelle Themen reflektierten, wurden sowohl
in den Museen, als auch beim Publikum sehr populär. Um einige
Beispiele zu nennen: "Paris pour escale", kuratiert
von Han Hanru und Evelyne Jouanneau im ARC (Paris, 1998) und "Next
Generation" kuratiert von Michel Nuridsay in "Passage
de Retz" (Paris, 2001)
Gleichzeitig entstanden vermehrt
Mega-Ausstellungen, Kunstbörsen und Biennalen zeitgenössischer
Kunst, die von Ländern organisiert wurden, um den Status
eines internationalen kulturellen Zentrums fuer sich beanspruchen
zu koennen. Jedes dieser Ereignisse zeigt das Verlangen, ein breites
Spektrum aktueller Arbeiten von Künstlern aus verschiedenen
Kulturen und Ländern zu präsentieren.
Von diesen Punkten ausgehend zeichnen sich die Schwerpunkte dieser
Dokumentation ab: die Einfluesse von Globalisierung auf kuenstlerische
Produktion zu untersuchen, als auch auf die zunehmende Wichtigkeit
asiatischer Kunst in Europa einzugehen.
(Prozess)
Unser Ziel, einige Ideen von
"Cities on the Move" beizubehalten, aufzugreifen und
weiter zu entwickeln, erlaubte uns eine gezielte Vorgehensweise:
Zum einen wurden einige Künstler, die an der Ausstellung
beteiligt waren, Wong Cheong, Ken Lum, Heri Dono, etc, zum anderen
die beiden Kuratoren und Rem Koolhaas, der Architekt der Ausstellung,
der den Aufbau in der Hayward Gallerie in London leitete, interviewt.
Das Thema des städtischen
Chaos blieb das Hauptinteresse während unserer Untersuchung:
Wie werden Städte durch Künstler untersucht und verändert,
wie wird ihre zukünftige Gestalt durch Arbeiten und Themen
aus der zeitgenössischen Kunst beeinflusst, und zu welchem
Teil stellen heute Galerien und Museen auch Produktionsplätze,
anstatt lediglich Orte des Konsums dar.
Als Antowrt auf die zentralen
Themen von kulturellem Austausch, Globalisierung und Migration
haben wir uns für das Format des Roadmovies entschieden -
ein Prozess von zeitlicher Migration, waehrend der wir die vielzähligen
Bilder und Interviews mit den Künstlern sammelten und durchführten.
(Arbeitsstruktur und Form)
Wir haben uns in dieser Arbeit
für abwechselnde Bilder der verschiedenen Städte entschieden
(Paris, London, Singapore, Tokio, Kuala Lumpur, Yogyakarta) die
mit voice-overs unterlegt sind. Unser Reiseplan zeichnet seine
eigene geografische Karte deren Punkte durch die Treffen/Interviews
mit den dort lebenden und arbeitenden Künstlern entstehen:
Lee Wen, Heri Dono, Wong Hoy Cheong, Ken Lum, sind häufig
in eben diesen Biennalen und Mega-Ausstellungen vertreten (Kwangju,
Havana, Venice, etc), als auch in europäischen und asiatischen
Galerien.
Die Interviews beschäftigen sich mit der künstlerischen
Produktion der Interviewten, die sich oft auf die Wichtigkeit
des Politischen konzentriert. Zum Beispiel diskutiert Ken Lum,
Kanadier mit chinesischer Herkunft, im Gespräch seine Freundschaft
mit Chen Zhen, einem chinesischen Künstler der in Paris lebt,
und somit wird das Konzept der Migration untersucht. In diesem
Interview wird eine Vielzahl von Identitätsfragen und -problemen
besprochen.
Wir benutzen im Videoschnitt
eine Struktur, die auf einer Theorie von Rem Koolhaas basiert:
A City of Exacerbated Difference: "Eine Stadt die nicht die
Stabilität einer definitiven Ordnung beinhaltet, weil jeder
Teil feststehend ist, sondern instabil und in staendiger Bewegung
ist, voll von Anpassungsprozessen, in denen die Beziehungen zu
allen anderen Teilen staendig neu definiert werden müssen."
"Was fuer die COED zaehlt, ist nicht die methodische Schaffung
eines Ideals, sondern die opportunistische Nutzung von Strömungen,
Zufällen und dem Imperfekten."
Daher haben wir Bilder aus mehreren verschiedenen Quellen benutzt
- Sequenzen vom Umherreisen, Ausschnitte aus älteren Arbeiten,
und andere Elemente, die im Kontext der Dokumentation neue Bedeutung
erlangen (u.a. TV-ausschnitte, digitale Stills etc).
Der Gebrauch von sehr vielfältigen
Medien ist unsere bewusste Entscheidung. Sie bezieht sich auf
die Rolle der Medien, die am Abbau von Unterschieden und Distanzen
massgeblich beteiligt sind (wie etwa durch den gleichzeitigen
Zugriff auf Massenmedien).
Tatsächlich werden in einer
globalen Welt, in der Abstaende und Unterschiede verschwinden,
Grenzen aufgehoben werden, kulturelle Eigenschaften immer wichtiger.
Sie sind zu einem politischen und wirtschaftlichem Gegenstand
von grosser Wichtigkeit avanciert, waehrend sie potentiell verschwinden.
Heman Chong / Isabelle Cornaro
© 2002
[ Review ]
Es ist die Kritik der retinalisierten,
sichtbaren Unterschiede, wenn ein stereotypes Bild von dem Anderen,
geniessbar und leicht verdaulich, dass zwei oder drei Teilnehmer,
die hier in der Transmediale 0.3 zeigen, Heman Chong und Isabelle
Cornaro zum beispiel, in ihrem Projekt "The end of travelling",
dass von Michel Houellebecq's Roman "Platform" ebenso
suggeriert wird, sich mit Reisen beschaeftigt. Die welt zu bereisen,
um heraus zu finden, dass sie überall die selbe ist.
"Diese beiden Künstler kommen in diesem Projekt, The
End of Travelling, zusammen, um zu untersuchen, was es heisst,
im Heute zu produzieren, in dem die Produktion des Ichs nur im
optischen System der Galerien und Museen akzeptiert werden kann,
welches feststellt, welche Identitaets-Nationalitaets-Stamm Kategorie
ausgesagt wird.
Wie soll Kritik am Multikulturalismus geübt werden, wenn
Multikulturalismus degradiert worden ist zu einer ästhetischen
Idee des Anderen als eine retinalisierte Einheit?"
Sarat Maharaj (Kulturtheoretiker/
Co-Kurator, Documenta11)
"Keynote Address: Art Acts Global, Transmediale 3.0,
Haus der Kulturen der Welt, Berlin, 1. Feb. 2003"
(Ausstellungen/Screenings)
01 : Work-in-progress 01: Januar 2002
"WIP2002", The Royal College of Art, London
02 : Installation 01, Gruppe
: Juni 2002
"The Show 2002", The Royal College of Art, London
03 : Screening 01, Gruppe :
September 2002
"Single Screen : Video Art from Asia",
Nikolaj Contemporary Art Center, Copenhagen
04 : Installation 02, Solo :
Oktober 2002
"The End of Travelling (Trip to Asiatown and Back)",
The Substation, Singapore
05 : Work-in-progress 02 : Januar
2003
"Open Studios 2003", Künstlerhaus Bethanien, Berlin
06 : Screening 02 : Februar
2003
"Transmediale 03", Haus der Kulturen der Welt, Berlin
07 : Screening 03 : Februar
2003
"VIDEOPROGRAMME2003", Earl Lu Gallery, Singapore
08 : Installation 03, Gruppe
: Maerz 2003
"The President's Young Talent Exhibition",
The Singapore Art Museum, Singapore
09 : Installation 04, Solo :
April 2003
"The End of Travelling (Trip to Asiatown and Back)",
Sparwasser, Berlin
10 : Installation 04, Gruppe
(Pending) : August 2003
"36 Ideas from Asia", Tokyo
Besonderer Dank an:
Boris Kremer / Künstlerhaus Bethanien
Katharyn Peh / National Arts Council Singapore
Matthew Ngui
Dr C.J. Wee Wan-Ling
David Cross
Jon Wozencroft
The Substation Crew
Hanson Ho / H55
Tom Haines / m2c
Lise Nellemann / Sparwasser
Délégation aux Arts Plastiques, France
Alle, die in dieser work in
process interviewed worden sind |