Dellbrügge & de Moll
"Kunstwerke 93 - Sparwasser HQ 02"

18. juli ­ 18. August 2002

Den Katalog der Ausstellung bekommt man bei Anfrage in Sparwasser HQ
Der Katalog ist produziert mit freundtlicher Unterstützung von Siemens AG

Dienstag den 23. Juli um 19. Uhr
"artists talk" von Dellbrügge & de Moll: "Bildbeschreibung"

 

Foto-dokumentation der Ausstellung

Texte der Ausstellung:

NISCHEN

LISE NELLEMANN

TORBJÖRN LIMÉ

MARC RIES

Status Sparwasser HQ's

Paralelle Ausstellung in der Galerie Olaf Stüber

 

 

KUNST-WERKE '93 - SPARWASSER HQ '02

1993 bezogen Dellbrügge & de Moll für ein Jahr ein Dachgeschossatelier in
Kunst-Werke Berlin. Ein wiedergefundener Film aus dieser Zeit bildet nun den
Kern der Ausstellung "Kunst-Werke '93 Sparwasser HQ '02". Die 36
Schnappschüsse erinnern an Aufnahmen eines Tatorts. Das Ambiente ist
menschenleer und verwahrlost. Jedes Objekt könnte sich als Indiz entpuppen:
die Aktentasche, die leeren Haken am Schlüsselbrett, die Sektflasche neben
der Handkasse. Als Indiz wofür?
Kunst-Werke Berlin hat sich vom besetzten, produzenten-betriebenen Ort mit
rhizomatischen Aktivitäten zur arrivierten, staatlich subventionierten
Institution gemausert. Wer hätte das damals ahnen können? Enthalten die
Fotos versteckte Hinweise auf die bevorstehende Karriere? Waren die Weichen
bereits gestellt?
Sparwasser HQ hat alles noch vor sich.

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NISCHEN


Laut Polke ist die Kartoffel die Symbolpflanze des Künstlerwesens. Wie diese, so treibt auch jenes im Dunkel des Bergenden,
und seis ein Keller, aus sich heraus und nur zu IHM gehörig selbstständig die Keime usw. Frank Barth

Wenden wir versuchsweise das Konzept der ökologischen Nische auf das kulturpolitische Phänomen an. Die Evolutionstheorie definiert die ökologische Nische als das n-dimensionale Hypervolumen, innerhalb dessen sich eine lebensfähige Populationen erhalten kann. Die kulturelle Nische ist also kein real existierender Ort, sondern ein abstraktes Konzept, das die Bedürfnisse einer Art beschreibt und somit für die Art charakteristisch ist.
Dem Konzept der kulturelle Nische steht der Begriff Habitat gegenüber. Habitate sind real
existierende Orte (zum einen überkommene Bauten, die für den Zweck der Kunstpräsentation errichtet wurden; neue oder sanierte Geschäftsräume, Büros, Lofts, zum anderen leerstehende Läden, zwischengenutzte Räume vor der Sanierung oder bis zum Einzug gewerblicher Mieter, private Wohnungen, verlassene Fabrikhallen, Industriebrachen oder Banken, Bürokomplexe, Kaufhäuser oder Schwimmbäder) welche von zahlreichen Arten mit jeweils charakteristischen kulturellen Nischen besiedelt werden: Museen, Galerien, Clubs, Kunstvereine, Off-Orte, Ateliers, Projekträume, Künstlergruppen, Produktionsgemeinschaften usw.
Eine Art kann bezüglich bestimmter Umweltfaktoren sehr enge Ansprüche stellen ­ z.B. braucht ein Museum ein großes Budget für Personal und den Erhalt des laufenden Betriebs, ein ausgetüfteltes Klima- und Lichtsystem, das die Exponate schützt, bauliche Sicherheitsvorkehrungen und ein trockenes Depot. Off-Orte sind Umweltfaktoren gegenüber tolerant, sie nisten sich mit wenig Geld selbst in unbeheizbaren, feuchten, kleinen, schlecht belichteten und belüfteten Räumen ein.
Gewöhnlich existiert für jeden Umweltfaktor ein zentraler, optimaler Bereich. Je mehr sich die Organismen der Toleranzgrenze für diesen Umweltfaktor nähern, umso schwieriger wird es für die Population zu überleben. Vielleicht erklärt das, warum Off-Orte oft nur kurzfristig überleben: sie siedeln dicht an den Toleranzgrenzen.
Bei einem Etablierungsprozess von Off-Orten zu Institutionen verbessern sich die Umweltbedingungen: Feinde und Konkurrenten werden aus dem Weg geräumt. Es gibt mehr finanzielle und soziale Unterstützung, bessere Räume, bekanntere Künstler können angesprochen werden, Presseartikel und Einladungen zu Vorträgen, Jurys und kuratorischen Jobs erfolgen. Die Nische vergrössert sich.
Dellbrügge & de Moll

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LISE NELLEMANN
Mitgründerin des Projekts Sparwasser HQ

Haben Off-Orte eine Affinität zur Ästhetik des Unfertigen und Chaotischen?

Ich denke, dass die Ästhetik des Unfertigen ein Hinweis auf Offenheit ist ­ sie weisst auf einen prozessualen Zustand des (Ausstellungs-) Projekts hin. Ob das unbedingt mit dem runtergekommenen Zustand den Räumen zu tun hat? Ob das mit dem Status des Nichtkommerziellen zu tun hat?
Es ist in meinem persönliche Interesse, dass die Offenheit der Projekte, die in Sparwasser stattfinden, eine Erfahrung für alle Beteiligten bringen. Dass ein produktiver Prozess stattfindet und nicht eine Installation von schon fertigen Kunstwerken oder schon ausprobierten Gedanken, also ein Transfer, eine Wiederholung. Ich versuche, die Aktivitäten so zu organisieren, dass ein Zusammenarbeit entsteht und dass die Überlegungen der Planungsphase auch in der Ausstellungszeit sichbar und verwendbar werden.
Eine Ausstellungsprojekt braucht nicht eine einmalige autonome Aussage der induviduellen Künstler zu vermitteln, sondern kann eine Beobachtung anbieten. Dadurch ist es möglicherweise auch für uns einfacher, dem Publikum ein Gefühl der Teilnahme zu geben.
Ob man die offene Situation chaotisch erlebt, hängt von der Erwartung der Beteiligten ab. Man braucht aber keine heruntergekommenen Räume für diesen Zweck. Man braucht nicht ohne Budget zu arbeiten, um die Erwartungen des Kunstinstitutions zu ignorieren. Der Zustand der Räume ist momentan gegeben, kann aber geändert werden. Die Ästhetik des Unfertigen  möchte aber gerne ­ als Qualität ­ beibehalten werden.
Die Situation des Off-Spaces weckt ein Gefühl von Authentizität und von Ehrlichkeit. Das Unfertige ist eine Anti-Verpackung, ein Anti-Konstruktion...?
Vielleicht ist dieser Zustand günstig, weil der Zustand des Zusammenbruchs Kreativität mit sich bringt. Nach dem Zusammenbruch gibt es nur die Wiederholung.

Korreliert diese Ästhetik mit ihrem transitorischen Zustand?

Hier muss ich sofort assozieren: transitorischer Zustand, transitorische Identität. Der transitorischen Zustand ist der Zustand eines Ausländers oder des Migranten, ist das Schicksal vieler Menschen. Ich finde den transitorischen Zustand einen attraktiven Zustand des Dialoges.
Sehr verwendbar ist die Offenheit ­ keine Festlegung ­ für Neuerfindungen. Neuerfindungen von Möglichkeits-Räumen, wenn man z.B. gegen nicht erwünschte gesellschaftliche oder Geschlechter-Rollen agiert. Kann es als Modell für Sparwasser verwendet werden? Suchen wir immer wieder neue Möglichkeiten des Andersdenkens, wollen wir ein für allemal feststellen, dass keine Erwartung für gut gehalten werden und dass die Erfahrungen uns immer weiterentwickeln, was unsere eigene Identität und Zielsetzung angeht?
Wieviel Ideologie ist dabei im Spiel?

Ich sage gerne, dass Sparwasser ein Denk-Vehikel ist (deconstructing/rethinking/redefining/not remap, but demap) und dass ein gewisser Abstand zur reinen Professionalität gehalten werden sollte. Die Freiheit liegt darin, alles offen zu halten, das Neue des Zusammenkommens und die daraus entstehenden Beobachtungen zu schätzen. Der/die politische Künstler/in ist ja auch romantisch.
Wichtig ist aber, die gelebte Kunst zu unterstützen und nicht eine aus dem Kunstmagazin. »Money is the myth of succes« die Konsequenz ist Stagnation. Gesellschaftliches Engagement und Ethik ist ja gleich Leben, warum sollte ein Künstler oder Projektraum das vermeiden?

Ist das Nisten in verlassenen oder temporär aufgegebenen Orten ein Weg, Zugriff auf die soziale Wirklichkeit zu erobern?

Materiell unprätentious zu sein gemischt mit einem prätentiösen Ehrgeiz ist keine schlechte Eigenschaft in Berlin. Alles ist Verpackung. Es gibt mehrere soziale Wirklichkeiten. Künstler leben in einer sozialen Wirklichkeit. Sparwassers Gäste kommen aus einer sozialen Wirklichkeit. Ob man den Kunstkontext von der Wirklichkeit freihalten kann? Kunst rahmt die Wirklichkeit ein.

Sind Off-Orte Karriere-Vehikel und streben notwendigerweise die eigene Institutionalisierung an? Heisst die Alternative establish or perish?

In Berlin gibt es viele Beispiele in dieser Richtung. Jeder Beteiligte in Sparwasser hat einen eigenen Zugang, sich zu engagieren. Zweifellos bietet sich Sparwasser als Karriere-Vehikel für junge Kuratoren an. In Sparwasser finden oft produktive Diskusionen statt ­ über die Organisation und die Projekte (Werkcharakter, Display, Ökonomie usw.) Ich habe keine Vision für Sparwasser was den materiellen Rahmen angeht. Vielleicht kommt sie mit dem Geld?
Es gibt viele Wege des Etablierens. Sparwasser ist als zeitlich begrenztes Projekt geplant und kann jederzeit gestoppt werden.

Ist die permanente Revoltion machbar?

Wenn Revolution nicht unrealistisches Träumen beschreibt, dann ja. Wenn es mit einem ethischen Umgang mit dem eigenen Vorhaben zu tun hat, dann ja. Die Neuerfindung ist die Grundlage des Zeitgenössischen, des Augenblicks. Die Zusammenarbeit zwischen ,art workers' ist für mich der wichtigste Grund, Sparwasser zu machen.
Fragen: Dellbrügge & de Moll

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TORBJÖRN LIMÉ
founder of the artist-run space The Pineapple in Malmö and co-founder of Sparwasser HQ Berlin

Do off-spaces have an affinity to an aestetic of the unfinished and chaotic?

No, not in the real sense of it. I believe it's rather an attitude. In commerce and capitalistic business everything, on the surface, is so clean, flashy, and hyped. The surroundings of each member in the west are authoritarian and organized. Everything has a straight explanation to sell and to buy to consume you buy therefore you are.
Why chose the same manner if you would like to make an opposite statement or if you would like to plot and raise something different! This difference might be an open space where you can breathe and feel free from the surrounding society which in many different ways puts pressure on you. But there are few who can manage it the other way around: using the clean surface as a tool to be intriguing and to fascinate.
For example: During the seventies in Sweden, some alternative lefties (men) who were against the army, joined the army and worked, so to speak, behind the lines as agents. This was a strategy to transform a static hulk. The chaotic expression can also be seen as the counter-agent to boring and lazy institutions.

Does this aestetic correlate to their transitory state?

No, not really, maybe for some but I think the biggest problem is as usual money. Independent people normally have a low budget for living and in the end they can't beat the institutions which are supported by the state and the governement. They haven't got the same persistence just because of the fact ­ MONEY. Everybody working in an institution gets a salary (from the boss to the cleaner). People working with off-spaces have to make money in a third way and that takes a lot of energy and you're getting tired.
In the end, you can't continue to work, even with the help of low fundings. Fundings are, in the beginning, a chance to realize a vision but after a while it scratches your bones because you feel unfree and your pride will be hurt begging for money. That's not so good!
The solution is to be independent from an economical point of view. That's real freedom! It's a sad fact that this transitory state depends mostly on the economical situation of the people involved. The transitory state gives however more a sense of rock'n roll than everlasting and repetitive institutions and commercial galleries which is more about commerce and trading.
Then we also have the artistic point of view. People running off-spaces are mostly artists. Often the off-space is one art-project among others. So, after a while you would like to develop other media or interests. Why be repetitive as e.g. painters who paint the same painting over and over again?

How much ideology is involved? Michel de Certeau wrote about groups which are forced to adapt to an authoritarian system. They develop strategies of appropriation and convert the given rules while playing the game. Is the nesting in deserted spaces a mode of opposition and self-assertation?

It depends, I would like to say. Some people are just running a space because there is a need for off-spaces. They would like to create more exhibition-possibilities because there are too many artists and too few galleries.
That's great!
Then, at the same time you can mix this need for exhibition-spaces with ideology. You're creating a special position and your're challenging the established mainstream. That's the point where it's getting interesting. I consider that a slick surface doesn't corrupt but if you're using a slick surface
you must be clear and distinct, not spreading a feeling of another ordinary market-place. On the other hand, it's the same with trashy spaces. You must be clever and distinct, filling up trashiness with e.g. ideology and energy, not just launching another trashy room. It's more about how you're handling the situation or what's your specific situation. Even as an alternative space, you must calculate. In any case, it's important to create and maintain an atmosphere, even if you don't have so much money. Ideology is important as strategies to point out possibilities for the people and for the society. In this case the art-scene and the ideology must be non-authoritarian.

Do off-spaces necessarily strive for the establishment? Is a permanent revolution feasible at all? Is the alternative: establish or perish?

Some people start to be independent because that's the only way in ­ and then they go for commercialisation. Money and power are two ways of identification, confirmation and legitimation.
I believe that there are other possibilities!
People are talking about the permanent revolution but I don't really know what it will be like, good or evil.
Whether you establish yourself or perish that depends on your qualifications to explore and develop possibilities and strategies. It's a balance to remain independent and not losing control. Independence is not a static condition. There is always a need to develop new strategies, values and possibilities for yourself and for your surroundings. Artists are creative and some of them open up different communication-links using different tools depending on the situation and the context. Getting information, experiences, money or whatever is important or makes sense as a matter of survival.    
Questions: Dellbrügge & de Moll

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MARC RIES
Kulturtheoretiker, Wien/Berlin

Als erstes will ich mit Pierre Bourdieu argumentieren, der an mehreren Stellen seines Oeuvre auf »Raum« Bezug nimmt u.a. in dem von mir nun verwendeten Text: Physischer, sozialer und angeeigneter physischer Raum. In: Martin Wentz (Hg.): Stadt-Räume. Frankfurt a. M./New York 1991.

"Es ist der Habitus, der das Habitat macht, in dem Sinne, daß er bestimmte Präferenzen für einen mehr oder weniger adäquaten Gebrauch des Habitats ausbildet." Dies ist ein Schlüsselsatz in Bourdieus Text. Er verweist auf die Prädominanz sozialen und kulturellen Kapitals in der Aneignung von physischen Orten, Kapitalien, die ziemlich genau festlegen, welcher Art die Nutzung, das Zurschaustellen oder Anbieten von Raum, von Objekten oder Dienstleisungen, von Positionen von Akteuren oder Gruppen an dem jeweiligen Ort zu sein hat.
"Der bloße Besuch des Centre Beaubourg genügt nicht, um sich das dortige Museum für moderne Kunst geistig anzueignen; es ist nicht einmal sicher, daß man die der modernen Kunst gewidmeten Räumlichkeiten tatsächlich betreten muß, um zu entdecken, daß es nicht genügt, sie zu betreten, um jene sich anzueigenen..." D.h. man muß im Besitz von kulturellem Kapital sein, um die nötige Differenzierung ­ auch räumlich ­ vornehmen zu können.

Doch zunächst einen Schritt zurück. Bevor die Off-Orte als solche, d.h. als Nischen aufgebaut werden können, sind sie als »exkommunizierte Orte« wahrzunehmen, Orte, die ihrer ursprünglichen Funktion und Aufgabe enthoben wurden. Erst in ihrer Besetzung durch Künstler, Ausstellungsmacher, offenbart sich ein spezifischer "Raumprofit", ein "Okkupationsprofit", dergestalt dass sich nun ein eigener sozialer Raum entfalten kann und eine Aneignung des physischen Ortes praktiziert wird. D.h. Off-Orte etablieren eine "Reifikation" eines sozialen, in dem Fall Künstler-, Ausstellungsraumes, eine Vergegenständlichung von bestimmten Kommunikationsformen, Handlungsoptionen, Verwendungsvarianten, die sich als "Korrespondenz zwischen einer bestimmten Ordnung der Koexistenz von Akteuren und einer bestimmten Ordnung der Koexistenz von Eigenschaften" einstellt.

Alles in allem läuft diese Argumentation darauf hinaus, erstens: auch Off-Orte in symmetrischer Beziehung zu traditionellen Kunstorten zu denken, auch sie werden im Prinzip von derselben Art von Akteuren (Produzenten wie Rezipienten) bespielt, wie Museen, Galerien... Ihre scheinbare »Deterritorialisierung«, ihr "Anderer"-Raum-Belegungsprofit ist bloß ein symbolischer Kapitalwert, der zum eigentlichen nicht in Widerspruch steht zum Kunstmarkt als solcher. Wenn es eine Art "Nische" geben kann, dann, zweitens, weil man ganz allgemein sich die Frage stellen muss: "wie und inwieweit die Lokalisierung an einem Punkt des physischen Raums die Vorstellung der Akteure von ihrer Stellung im sozialen Raum, und damit: ihre praktisches Handeln affiziert". Oder, anders formuliert: gibt es vielleicht doch eine Art nicht-kapitalisierbarem, also rein "schöpferischem" Mehrwert im Sich-Verorten in "unordentlichen" Räumen, physischen Räumen also, die eine starke Eigenimmanenz aufweisen und Zeichen und Aussagen mit vorzubereiten in der Lage sind, die traditionellen Kontexten zuwiderlaufen? Damit ist gerade nicht die Fabrikation von »kontextueller Kunst« gemeint, sondern auch das, was de Certeau mit "Spielraum für die Bewegungen von ungleichen Kräften und für utopische Bezugspunkte" meint.
Jedenfalls verweist Bourdieu auf ein weiteres interessantes Kategorienpaar, auf das »Prinzip der Vision und der Division, als Wahrnehmungs- und als Bewertungs(Teilungs-)kategorie, als mentale Struktur«. Angepasst auf die Off-Orte heisst das, dass diese sowohl als spezifische Unorte wahrgenommen werden, als auch in ihrer Bewertung für eine künstlerische Praxis bereits eine Division, eine Teilung zwischen künstlerischem Ort und nicht-künstlerischem Ort vollzogen wird. D.h. diese Off-Orte werden im Stadtkörper als "subversiv" angeeignete physische Orte rezipiert und als solche auch benutzt, besucht...
aus einer Korrespondenz mit Dellbrügge & de Moll

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Zur gleichen Zeit zeigen die Künstler auch bei der Galerie Olaf Stüber

 

Sparwasser HQ wird in Laufe des Sommers ein gemeinnütziger Verein.
Diese Entscheidung ist im Dialog mit dem Projekt von Dellbrügge & de Moll entstanden. Das gemeinnützige Vereinsmodell ist eine Mögklichkeit des ökonomischen Überlebens. Die 10-köpfige Verein-Gründungsgruppe wird als Beratungsboard für Sparwasser da sein. Die diskursive und kuratorische Praxis besteht wie vorher aus Zusammenarbeit und Untersuchungen zwischen Künstlern, wodurch die organizatorischen Strategien den zukünftigen Projekte entstehen, unter der Leitung von Lise Nellemann und Alice Goudsmit.
 

 

Als Teil dieses Proceses werden zweimal im Monat 'Artists Talk' veranstaltet.
Die (Künstlerpräsentationen) finden jeden zweiten Dienstag statt, jeweils um 19 Uhr. Die Termine werden über das Sparwasser HQ newsletter und auf dem homepage Sparwassers angekündigt.
Diese monatlichen "talks" werden organisiert als ein Angebot an Berliner Kuratoren und andere Kunstaktivisten, um die aktuellen Arbeiten neuer Künstler in einem Kontext des Gesamtwerkes vorgestellt zu bekommmen.

Mit freundlichen Unterstützung DCA, the Danish Contemporary Art Foundation.

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- S P A R W A S S E R H Q
OFFENSIVE FÜR ZEITGENÖSSISCHE KUNST UND KOMMUNIKATION
T O R S T R A S S E 1 6 1 , 1 0 1 1 5 B E R L I N
ÖFFNUNGSZEITEN: MI -FR 16-19 UHR, SA 14-18 UHR.
kontakt: mail@sparwasserhq.de oder tel +49 30 2180 3001

 

 

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Eröffnung am 18. August in Sparwasser HQ, Berlin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Zur gleichen Zeit zeigen die Künstler auch bei der Galerie Olaf Stüber

 

Dellbrügge & de Moll
Galerie Olaf Stüber
The gallery I'm dreaming of...
Natürlich denken wir bei diesem Titel an Rémy Zauggs »Das Kunstmuseum das ich mir erträume«. Seine Schrift wurde zum Musterbuch einer angemessenen musealen Inszenierung. Wände, Böden, Decken, Licht, Türöffnungen, Proportionen in Remy Zauggs Traum-Museum wirken alle im Zusammenspiel auf die ideale Begegnung zwischen Werk und Betrachter hin.
The gallery I'm dreaming of... ist von anderen Begehrlichkeiten durchzogen. Werk und Betrachter treffen sich hier nicht frei von Drittinteressen, wie Rémy Zaugg anmerken würde.
Die Ausstellung The gallery I'm dreaming of... läßt in der Konstellation von Galerie, Künstler und kooperierenden Architekten die Position des Architekten offen. Diese Leerstelle wird von wechselnden Figuren eingenommen. Da ist zunächst der Galerist, Olaf Stüber, der während der Ausstellungsdauer an der permanenten Baustelle seiner Traumgalerie arbeitet. Darüber hinaus halten die Besucher der Galerie die Wunschmaschine in Gang: Kunstliebhaber, Künstler, zufälligen Passanten, Kuratoren, Kritiker und nicht zuletzt auch die Teilnehmer des UIA ­ echte Architekten.
Gibt es den Punkt, an dem sich die Wunschvorstellungen kreuzen? Lassen wir den Wünschen lange Leine. Mal ganz abgesehen von den komplexen sozialen und ökonomischen Aspekten ­ wie sähe The gallery I'm dreaming of... aus und wo könnte sie liegen?
Entsprechend Philip Johnsons »architecture is for people« öffnet die Ausstellung allen Beteiligten die Möglichkeit, einzugreifen und schafft einen Handlungsrahmen, in dem The gallery I'm dreaming of... Gestalt annehmen kann.

Pressevorschau: 8.07.02 um 14 Uhr
Eröffnung: 18.07.02 um 19 Uhr

Galerie Olaf Stüber, Max-Beer-Strasse 25, 10119 Berlin-Mitte, Tel.
+49(0)30.283 863 12, Fax. +49(0)30.283 863 15, mailto: info@stueber.com

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